Heimliche Abenteuer: Die Freude an der Home-Fotografie. Affinity

Manchmal habe ich das Gefühl, dass ich mit all den neuen Entwicklungen in der Welt der künstlichen Intelligenz einfach nicht mehr Schritt halten kann. Jeden Tag erscheinen neue Programme, Updates und Tools – und man müsste eigentlich von morgens bis abends davor sitzen, um alles auszuprobieren. Es ist fast unmöglich, den Überblick zu behalten…

Vor etwa einem halben Jahr entstand ein Bild – eigentlich ganz spontan: eine 100 mm-Makroaufnahme von Weißkäse, Granatapfelkernen und ein wenig Rucola-Salat. Schwarz als Hintergrund. Die leuchtend granatroten Körnchen trafen auf das satte Grün der Blätter. Eigentlich war das Bild nicht ideal. Vielleicht war der Fokus nicht perfekt, vielleicht die Farbe nicht exakt wie im Original, vielleicht der Lichtaufbau nicht optimal. Trotzdem: Es gefiel mir. Warum? Ich weiß es nicht genau. Vielleicht, weil dieser Farbkontrast – das dunkle Schwarz, die glänzenden Kerne, das frische Grün – einfach funktioniert. Vielleicht auch, weil solche Aufnahmen selten werden: kleine Szenen, die wirken, ohne perfekt sein zu müssen.

Ich erinnere mich, dass ich damals dachte: „Hmm, das ist nicht mein bestes Werk“ — und trotzdem schaue ich darauf zurück und empfinde ein leichtes „Ja, das funktioniert“. Es zeigt mir, wie wichtig nicht nur Technik ist, sondern Gefühl. Wie oft habe ich Fotos gemacht und dachte: „Das war nix“ – und später sehe ich sie anders. Oder ich bearbeite sie später neu, und die Farben verändern sich, die Stimmung auch.

Farbraum

Wichtig für uns Fotograf*innen.

Laut Hersteller gibt es eine weitgehende Unterstützung für verschiedene Plattformen (Windows, macOS, iPad) und professionellen Farbraum-Workflow. affinity.help+1

Technik, Software und Farbwelten

Vor kurzem habe ich die neue Version von Affinity Photo installiert (ja – die Tage ist mein „Alter“ archiviert und der neue Platz auf dem Desktop bezogen). Ich war neugierig, die neuen Funktionen auszuprobieren, die mir in der Theorie bereits als spannend erschienen. Und tatsächlich: Es lohnt sich.

Auf diesem Screenshot ist zu sehen, wie ich in Affinity das neue generative Vergrößerungs-Tool ausprobiert habe. Mit Hilfe von KI lässt sich das Bild automatisch erweitern und vergrößern – nicht immer perfekt, aber spannend genug, um zu experimentieren. Es macht einfach Spaß, mit solchen Funktionen zu spielen und zu sehen, was daraus entsteht.

Diese Aufnahme stammt ursprünglich aus meinem Beitrag über Rothenburg ob der Tauber. Ich wollte sie hier noch einmal zeigen – diesmal mit leicht erhöhter Auflösung, einfach um zu sehen, wie sich das Bild verändert.

Damit das KI-Tool in Affinity richtig arbeitet, lohnt es sich übrigens, vorher einen neuen Layer anzulegen. Auf einem separaten Layer funktioniert die Vergrößerung deutlich präziser.

Zu den technischen Highlights:

  • In Version 2.6 gibt es erstmals Funktionen mit Machine-Learning-Unterstützung, etwa ein automatisches „Motiv auswählen“ oder ein Objektisolierungstool. appgefahren.de+1

  • Auch in früheren Updates (z. B. Version 2.2) wurden Werkzeuge ergänzt, die das Arbeiten flexibler machen – etwa temporäre Werkzeugaktivierung durch Tastendruck, verbesserte Form- und Objekterstellung. rheinwerk-verlag.de+1

  • Laut Hersteller gibt es eine weitgehende Unterstützung für verschiedene Plattformen (Windows, macOS, iPad) und professionellen Farbraum-Workflow. affinity.help+1

  • Wichtig für uns Fotograf*innen: Die Farben am Bildschirm können je nach Gerät stark unterschiedlich wirken. Ich arbeite meist auf einem MacBook oder iPad – und da erscheinen meine Farben konsistenter. Wenn jemand mein Bild später auf Windows sieht, könnten sich die Farben anders darstellen – weshalb ich dafür keine Garantie übernehme ;-)

Warum gerade diese Aufnahme

Zurück auf die Weißkäse-Granatapfel-Rucola-Szene: Vielleicht gerade deshalb mag ich dieses Bild, weil es nicht perfekt ist – und doch. Das Schwarz hebt die Granatkerne hervor, das Grün der Rucola wirkt frisch und lebendig, der Weißkäse bildet eine ruhige Basis. Die Kombination wirkt unerwartet und spontan – ich könnte fast sagen: abenteuerlich im kleinen Rahmen.

Wenn ich an meine Arbeitsweise denke: Ich fotografiere nicht ständig gezielt große Serien. Vielmehr sind es Einzelaufnahmen, manchmal im „Hin und Her“, manchmal in der Küche, manchmal unterwegs. Professionelle Fotograf*innen haben große Bildbibliotheken – bei mir ist vieles aus dem Moment heraus entstanden. Und genau das spiegelt sich bei diesem Bild: ein kurzer Augenblick, festgehalten, bearbeitet, wieder gefunden.

Einladung an die Lesenden: Ausprobieren

Wenn Leser*innen diese Zeilen lesen: Probiert die neue Software aus. Ja – ich empfehle ausdrücklich, die neue Version von Affinity zu laden und zu testen. Vielleicht habt Ihr ähnliche Momente: ein Bild, das zunächst unscheinbar wirkte, aber mit ein wenig Bearbeitung plötzlich etwas Eigenes bekommt. Ich habe meine alte Version archiviert, Platz gemacht, mich auf die neue eingelassen – und es fühlte sich gut an.

Warum lohnt sich der Umstieg? Kurz zusammengefasst: neue Werkzeuge, bessere Automatisierung, weniger umständliches Arbeiten, mehr Fokus auf das Bild selbst. (Technik hin oder her, am Ende geht es um die Bildidee).
Und wenn Farben bei Euch anders aussehen auf dem Bildschirm als auf meinem: seid nachsichtig mit Euch – und erinnert Euch daran, wie ich: es ist okay, wenn das Ergebnis nicht perfekt ist. Es reicht, wenn es wirkt. Wenn es Dich berührt. Wenn es einen kleinen Moment einfängt.

Fazit

Die Kombination aus einer kleinen kulinarischen Inszenierung (Weißkäse + Granatapfel + Rucola) und der neuen Bearbeitungssoftware wurde für mich zu einer Erinnerung daran, dass nicht Perfektion, sondern Ausdruck zählt. Dass Technik dienen darf – aber nicht bestimmen muss. Dass ein Bild, das „nicht ideal“ war, trotzdem funktionieren kann. Und dass es sich lohnt, neue Werkzeuge auszuprobieren – vielleicht mit einem offenen Blick, vielleicht mit Freude am Entdecken.

P.S. Mir ist aufgefallen, dass sich auf SquareSpace der Weißabgleich meiner Fotos manchmal verändert. Wenn ich ein Bild verkleinere oder in ein anderes Format umwandle, wirkt der Weißton plötzlich anders – leicht wärmer oder kühler. Auf meinem Gerät sehe ich das ganz deutlich. Ich frage mich, warum SquareSpace die Farben so interpretiert.

Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht oder weiß, woran das liegt?

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Amico – unser kleiner Pommeranian. Seine Geschichte.

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Warum sind wir müde von Social Media – und können trotzdem nicht ohne?